Vom 27. bis 29. Juni 2024 fand in der Stiftung Leucorea, Wittenberg, die wissenschaftliche Tagung „Universität und Familie – Gelehrtenfamilien, Stipendienwesen, Berufungspolitik und soziale Praktiken an Universitäten im Alten Reich (16.–18. Jahrhundert)“ statt.

Das Projektmitglied Martin Klöker zeigte dort in seinem Vortrag „Übergänge. Nobilitierte und adelige Gelehrtenfamilien in Leichenpredigt und Kasualschrifttum der Frühen Neuzeit in den baltischen Landen“ anhand von drei Beispielen (den Familien Polus, von Lohn und von Wangersen/Wangersheim) die Bedeutung der nachfolgenden Generationen für die Etablierung von Adeligen und Nobilitierten im bürgerlich-städtischen oder ländlich-adeligen Milieu auf. Dabei ist deutlich ein Übergangsbereich zu erkennen, in dem sich gelehrte, adelige und bürgerliche Eigenarten vermischen, so dass kaum eine eindeutige ständische Zuordnung möglich ist. Für die mit der Gelehrsamkeit eng verbundene Literatur sind diese Übergänge in gleicher Weise wirksam.