Aira Võsas Vortrag über die Neigung adliger Frauen zum Pietismus auf der Grundlage ihres schriftlichen Nachlasses

Am 2. Juni 2023 wurde von der Lettischen Nationalbibliothek, den Franckeschen Institutionen in Halle und dem Internationalen Forschungszentrum für Pietismus der Universitäten Halle-Wittenberg eine digitale Konferenz organisiert. Der Titel der Konferenz lautete „Pietismus in der baltischen Geschichte – Forschungen und Perspektiven“. An der Konferenz nahmen Historiker, Literaturwissenschaftler und Theologen aus Estland, Lettland, Litauen, Deutschland und den Niederlanden teil. Aira Võsa, leitende Forscherin am Under und Tuglas Literaturzentrum, nahm an der Konferenz teil mit einem Beitrag zum Thema „Pietistischer Habitus in den Schriften der adligen Frauen“. Darin werden insbesondere drei im 18. Jahrhundert geborene deutschbaltische Adlige untersucht, deren schriftlicher Nachlass mit dem Pietismus bzw. der Herrnhuter Bewegung in Verbindung gebracht wurde: Elisa von der Recke, Helene Marie von Kügelgen und Barbara Juliane von Krüdener. In der Präsentation wird versucht, den Pietismus bzw. den Herrnhuterismus in den von ihnen geschaffenen Werken zu definieren. Durch die theologische Analyse der Autorentexte eröffnet sich ein ungewöhnlicher Blick auf die Religiosität weiblicher baltischer Adeliger, der nicht nur den Pietismus, sondern auch Einflüsse der Aufklärungstheologie und spirituelle Aufbruchsbewegungen widerspiegelt.