Aira Võsa präsentiert einen Beitrag über religiöse Krisen an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften
Am 10. Mai 2023 präsentierte eine am Projekt (PRG1926) beteiligte und am Under- und Tuglas-Literaturzentrum der Estnischen Akademie der Wissenschaften leitende Forscherin am Institut für Philosophie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften einen Aufsatz mit dem Titel „Religiöse Krisen im frühneuzeitlichen Livland: Texte und Kontexte“.
In der Frühen Neuzeit wurde Livland von einer Reihe religiöser Krisen oder Depressionen heimgesucht, die von politischen und kirchlichen Veränderungen begleitet wurden. Religiöse Krisen können in diesem Zusammenhang als die Transformation einer kirchlich homogenen und stabilen Situation in eine instabile, als Abweichungen von den normativen Praktiken der Frömmigkeit oder als Pluralismus interpretiert werden, der den monopolistischen Status einer einzigen Konfession ersetzte. Aus diesen Voraussetzungen entstand die theologisch-polemische Literatur, die im Mittelpunkt der geplanten Präsentation steht. Insbesondere werden die Texte livländischer Autoren untersucht, die von der Gegenreformation, Aberglauben, Synkretismus, Spiritualismus und Pietismus motiviert waren.
Die Präsentation steht unter der Schirmherrschaft eines gemeinsamen Projekts des Under and Tuglas Literaturzentrums der Estnischen Akademie der Wissenschaften und des Instituts für Philosophie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften mit dem Titel „Literarische Darstellungen der frühneuzeitlichen Krise in Mittel- und Nordosteuropa“ (2021–2023).